Und dann schrieb ich los. Einfach so. Ich fühlte mich bestärkt und sicher mit dem Blick auf die Arbeit, die ich bis jetzt schon geleistet habe. Wenn dein Wissen geordnet vor dir ist und nicht zerknüllt in irgendeiner staubigen Zimmerecke von dir liegt (obwohl, hey, ich hatte so geputzt wie noch nie, um meiner Bachelorarbeit zu entkommen…), dann wirkt es auf einmal…echt. Als ob da was ist. Als ob ich das schaffen kann. Ich weiß, das klingt verrückt, aber es ging hier immerhin um meine gesamte akademische Zukunft.
Ich schrieb und schrieb und – das wird mir jetzt niemand glauben, aber – ich hatte Spaß daran. Alles war so einfach. Alles war so innovativ. Die Referenzen ließen sich ganz einfach hinzufügen, ich musste keine stundenlangen Fußnoten eintippen sondern mit einem Klick war alles erledigt. Ich konnte alles aufschreiben, was mir in den Sinn kam und dann entscheiden – Notiz oder Fließtext? Ich konnte meine Textfragmente beliebig ordnen, und nach und nach formte sich die Bachelorarbeit, vor der ich immer weglief – und das alles nur in zwei Wochen.
Was gut war, denn die ersten einanhalb Monate meiner Frist habe ich mit Putzen und „ach, später, da gibt es diese neue Serie auf Netflix….“ verbracht. Wer kennt es nicht. Niemand? Oh …