Richtig wissenschaftlich Arbeiten: Qualitätscheck für die Thesis 6 Jahren ago

Richtig wissenschaftlich arbeiten

Wissenschaftlich Arbeiten. Zweifelsfrei einer der meistgenutzten Termini an deutschen Universitäten. Doch was steckt eigentlich dahinter?

Bereits das Wort „Arbeit“ lässt wenig Spaßiges vermuten. Arbeit – und dazu auch noch „wissenschaftlich“? Klingt, als sei ein Besuch beim Einwohnermeldeamt spannender. Und dennoch: Um die „Kernkompetenz“ des wissenschaftlichen Arbeitens scheint Student von heute nicht herum zu kommen – das jedenfalls verrät der Blick ins Curriculum eines x-beliebigen Studienfachs an einer x-beliebigen tertiären Bildungsstätte in Deutschland. Und damit das Verfassen der „wissenschaftlichen (Abschluss-) Arbeit“ auch gelingt, hagelt es im Internet Bücher, Leitfäden und Video Tutorials zum wissenschaftlichen Arbeiten. Im studentischen Gehirn sickert eine niederschmetternde Erkenntnis durch:

Wissenschaftliches Arbeiten muss furchtbar wichtig, aber mindestens genauso

kompliziert sein. Und das Schlimmste: Es muss mühsam erlernt werden. 🙁

Ganz so schlimm sieht die Realität dann aber doch nicht aus. Denn (Achtung Spoiler!): Obwohl wissenschaftliches Arbeiten wie vieles im Leben nach gewissen Regeln funktioniert, gilt immer noch:

JEDER KANN KOCHEN!

… Oder eben wissenschaftlich Arbeiten! 🙂

Welche Zutaten für eine meisterlich wissenschaftliche Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterthesis wesentlich sind und wie du dein Schreibprojekt in vier Schritten einem wissenschaftlichen Qualitätscheck unterziehst, liest du in diesem Artikel.

Keine Lust auf lange Texte? Hier gehts direkt zum „4-Schritte-Qualitätscheck“

Vom Sinn und Zweck: Wozu eigentlich wissenschaftlich Arbeiten?

Fachliteratur wälzen, Primärdaten sammeln, Zitieren: Ja, all das gehört zum wissenschaftlichen Arbeiten. Doch wozu nützt es und warum legen Universitäten so viel Wert auf die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten?

Wissenschaft beruht im Wesentlichen auf einem einfachen Prinzip: Altes nutzen, um Neues zu erschaffen. So hat die heutige Gravitationsforschung ihren Ausgangspunkt noch immer in Albert Einsteins revolutionärer Relativitätstheorie. Obwohl es beim wissenschaftlichen Arbeiten sehr wohl um Innovation und Eigenleistung geht, ist es ein Trugschluss, dass Wissenschaftler kontinuierlich das Rad neu erfinden. Im Gegenteil: Häufig führt bereits die Auseinandersetzung mit einer Vielzahl an bereits publizierten Ergebnissen und dem Betrachten dieser im Zusammenhang bzw. der Abgrenzung dieser voneinander zu eigenen, neuen, Erkenntnissen. Und darin liegt der Mehrwert des wissenschaftlichen Arbeitens: Begründbare Schlussfolgerungen über ein Thema ziehen zu können, indem man aus einer Menge an verlässlichen Quellen relevante Informationen herausfiltert und diese neu und sinnvoll miteinander verknüpft. Vorhandenes Wissen kann dabei selbstverständlich mithilfe eigener Forschungsleistungen sowohl be- als auch widerlegt werden. Fakt ist jedoch:

Wissenschaftlicher Fortschritt entsteht stets durch den Brückenschlag zwischen alten und neuen Erkenntnissen.

Und damit dieses System der Wissenschaft auch innovativ, verlässlich und nachvollziehbar bleibt, gibt es die Regeln zum wissenschaftlichen Arbeiten. Wer diese Regeln beim Verfassen von Haus- und Seminararbeiten, Bachelor- und Masterthesen oder Dissertationen befolgt, sichert sich in erster Linie eine gute Note. Es sollte jedoch auch erwähnt sein, dass jeder wissenschaftlich verfasste Beitrag die Wissenschaft als Ganzes um neues Wissen bereichert, das seinerseits wiederum Innovation ermöglicht. So viel also zum Mehrwert deiner Thesis 🙂 – vielleicht ist ja auch dein Masterarbeitsthema irgendwann einmal Ausgangspunkt für bahnbrechende astrophysikalische Fortschritte.

Und nun – wie versprochen – zu den vier Grundzutaten des wissenschaftlichen Arbeitens:

Die 4 Eckpfeiler des wissenschaftlichen Arbeitens

1. Recherchieren

Richtiges wissenschaftliches Arbeiten beginnt mit der Auswahl der richtigen Literaturquellen. Dass ein Artikel aus der BILD-Zeitung nicht denselben wissenschaftlichen Mehrwert liefert wie ein Beitrag in einem Fachjournal sollte selbsterklärend sein. Tatsächlich variiert die Qualität von Materialien in der Flut der Literaturquellen stark. Besonders Online Quellen sollten mit Vorsicht ausgewählt und zitiert werden. Denn im Internet kann jeder Informationen verbreiten. Was auf den ersten Blick wissenschaftlich wirkt, muss nicht zwangsläufig seriös und zitierfähig sein. Doch auch Printmedien wie Bücher und Zeitschriften unterscheiden sich in ihrem akademischen Anspruch und in ihrer Eignung für dein wissenschaftliches Schreibprojekt.

Der erste Schritt des Qualitätschecks für deine wissenschaftliche Arbeit sollte daher ein Quellencheck sein. Im Quellencheck am Ende dieses Artikels findest du die wichtigsten Kriterien, mithilfe derer du deine Literaturquellen unter die Lupe nehmen kannst, um zu entscheiden, ob du sie in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwenden solltest.

Tipps und Links zum Thema Recherche

Du möchtest wissen, wie du sichergehen kannst, die gesamte Literatur zu deinem Thema gefunden zu haben? Dann sei dir dieser Artikel ans Herz gelegt: Literaturrecherche: Wie finde ich die gesamte Literatur zu meinem Thema?

2. Dokumentieren

Auf die Literaturquellenflut folgt die Notizenflut. Deshalb bedeutet richtig wissenschaftlich Arbeiten auch Rechercheergebnisse sinnvoll zu dokumentieren, um nicht den Überblick zu verlieren. Dazu gehört ebenfalls das Priorisieren und Selektieren von Literaturquellen. Viele Studenten beschäftigen sich bei der Literaturrecherche erst einmal mit allem, was thematisch in ihr Forschungsgebiet passt und finden dabei allerhand interessante Ergebnisse, die jedoch nicht zwangsläufig ihre konkrete Forschungsfrage betreffen. Denke jedoch daran: Wissenschaftlich Arbeiten verfolgt den Sinn und Zweck des Filterns von relevanten Informationen, um darauf aufbauend neues Wissen zu generieren.

Deshalb gilt: Nur Quellen dokumentieren, die auch tatsächlich einen Mehrwert für die Bearbeitung des eigenen Themas bedeuten! 

Hast du deine Quellen nach Relevanz gefiltert, geht es ans Dokumentieren. Dabei solltest du systematisch vorgehen. Denn unkoordiniertes Kritzeln auf Notizblöcken und Klebezetteln führt allenfalls zu Zettelchaos und hat somit denselben Effekt wie das notizenlose „einfach-drauflos-Lesen“: Spätestens nach der zehnten Quelle weiß niemand mehr, welche Information eigentlich wo gelesen (oder niedergeschrieben) wurde. Die beste Strategie ist, sich eine Schlagwortliste anzulegen. Ein Schlagwortsystem erleichtert dir das spätere Wiederfinden inhaltlich zusammengehöriger Notizen und sorgt so dafür, dass du den Überblick über deine Notizensammlung behältst.

Der zweite Schritt des Qualitätschecks für deine wissenschaftliche Arbeit ist daher der Notizencheck.

Tipps und Links zum Thema Dokumentation

Wusstest du schon, dass eine gut organisierte Notizensammlung nicht nur das A und O für eine inhaltlich stringente wissenschaftliche Thesis ist, sondern ebenfalls als Ideengenerator dienen kann? Die systematische Verschlagwortung von Notizen hat den vorteilhaften Effekt, dass man sich während des Schreibprozesses immer wieder in eine Art Vogelperspektive begeben kann, um Notizen im Gesamtkontext zu betrachten. Aus diesem Perspektivenwechsel entstehen nicht selten geniale Ideen, die verborgen blieben, würde man jede Notiz nur einzeln für sich betrachten.

Die Idee hinter einem solchen Notizensystem ist übrigens nicht neu. Viele Wissenschaftler arbeiten heute nach der sogenannten Zettelkastenmethode, die auf den berühmten deutschen Gesellschaftstheoretiker Niklas Luhmann zurückgeht.

Die ganze Geschichte hinter der Zettelkastenmethode gibt es in diesem Artikel: Von der Zettelwirtschaft zum Zettelkasten

Wie die Zettelkastenmethode den studentischen Alltag auch abseits vom Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten entlasten kann, liest du außerdem hier: Warum jeder Student Niklas Luhmanns Zettelkasten kennen sollte

3. Zitieren

Die Regeln rund um das Zitieren bereiten Studenten beim wissenschaftlichen Arbeiten häufig Sorge. Dahinter steckt die Angst vor dem unbeabsichtigten Plagiieren. Wissenschaftlich und richtig Zitieren bedeutet im Wesentlichen, dass jede Idee und jede Interpretation, die du – wörtlich oder sinngemäß – aus anderen Quellen übernommen hast, eindeutig gekennzeichnet und für den Leser deiner Arbeit nachprüfbar sein muss. Führt ein Verstoß gegen Zitierkonventionen dazu, dass die ursprüngliche Herkunft der übernommenen Information nicht oder nicht eindeutig festzustellen ist, so entspricht das einem Plagiat. Und Plagiate werden als Diebstahl geistigen Eigentums verstanden. Richtig wissenschaftlich Arbeiten geht also nur über richtiges Zitieren. Doch keine Panik: Wer sorgfältig recherchiert und dokumentiert hat, dämmt bereits einen Großteil der Fehlerquellen beim Zitieren ein. (Welche das sind, liest du hier.) Zudem gibt es heute eine ganze Palette an Software, die dich beim richtigen Zitieren unterstützt. Referenzverwaltungssoftware ermöglicht dir z. B. das Importieren vollständiger bibliografischer Daten aus Literaturdatenbanken sowie das automatische Formatieren von Kurzverweisen und Literaturverzeichnissen im von dir ausgewählten Zitationsstil. So läufst du nicht Gefahr, Literaturquellen falsch zu zitieren und schützt dich vor unbeabsichtigtem Plagiieren.

Zum Qualitätscheck beim wissenschaftlichen Arbeiten gehört damit unbedingt auch der Plagiatcheck!

Tipps und Links zum Thema Zitieren

Alles zum Thema Referenzmanagementprogramme und für welche Software DU dich entscheiden solltest, gibt’s hier: Die 5 besten Citavi Alternativen für Studenten
Hast du dich außerdem schon einmal gefragt, wie eine Plagiatssoftware genau funktioniert? Dann schau‘ doch mal in diesen Artikel: Wie funktioniert eine Plagiatssoftware?
Auf welche 5 Dinge du beim Zitieren achten musst, kannst du in diesem Artikel lesen: Richtig Zitieren – 5 Tipps fürs wissenschaftliche Schreiben
Und eine Schritt-für Schritt-Anleitung zur automatischen Erstellung eines Literaturverzeichnisses in Word findest du hier: Literaturverzeichnis in Word erstellen – So geht’s

4. Schreiben

Zu guter Letzt beinhaltet wissenschaftlich Arbeiten natürlich auch das Schreiben selbst. Sprache und Ausdruck sind wichtige Kriterien bei der Bewertung von wissenschaftlichen Arbeiten. So werden anhand des Schreibstils häufig Rückschlüsse auf die fachliche Kompetenz des Verfassers der Arbeit gezogen. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind damit ein No Go!

Akademische Texte sollten möglichst klar und sachlich im Ausdruck sein. Dabei solltest du lange Schachtelsätze vermeiden und Gedankengänge präzise und ohne unnötige Füllwörter formulieren. Dies gilt auch und insbesondere, solltest du deine Thesis auf Englisch verfassen. Mehr noch als im Deutschen liebt die anglophone Wissenschaftswelt kurze und prägnante Sätze. „Keep it short and simple“, kurz „KISS“ genannt, lautet im Englischen die Grundregel fürs akademische Schreiben. Auch sind im englischsprachigen Raum Aktiv-Konstruktionen gebräuchlicher als im Deutschen. Unabhängig davon, ob du auf Deutsch oder Englisch wissenschaftlich schreibst: Achte auf ein angemessenes Verhältnis von direkten und indirekten Zitaten in deinem Text. Grundsätzlich gilt: Nur sehr eindrückliche Zitate, deren Aussagekraft verloren gingen, würdest du sie in eigene Worte fassen, sollest du direkt zitieren. Vielfaches Aneinanderreihen von direkten Zitaten stört hingegen den Lesefluss und lässt deine wissenschaftliche Arbeit unstrukturiert wirken.

Der letzte Schritt des Qualitätschecks ist daher der Textcheck!

Tipps und Links zum Thema Schreiben

Welche Vor- und Nachteile es hat, die Thesis auf Englisch zu verfassen, liest du in diesem Artikel: Soll ich meine Masterarbeit auf Englisch oder Deutsch schreiben?

Was einen wissenschaftlichen Schreibstil ausmacht, haben wir hier für dich zusammengefasst: Wie schreibt man wissenschaftlich?

In welchen Kriterien sich englische Wissenschaftstexte von deutschen unterscheiden, kannst du außerdem hier nachlesen: Wissenschaftlicher Schreibstil auf Deutsch und Englisch

Hast du richtig wissenschaftlich gearbeitet? Finde es mit dem Qualitätscheck heraus!

Richtig wissenschaftlich Arbeiten: Der 4-Schritte-Qualitätscheck

Qualitätscheck #1: Der Quellen-Check

Mithilfe dieser 4 Kriterien solltest du deine Literaturquellen auswählen, um richtig wissenschaftlich Literaturrecherche zu betreiben:

  • Qualifikation des Autors

Welchen Hintergrund hat der Herausgeber der Quelle? Verfügt er über Expertenwissen auf dem Gebiet, über das er Informationen publiziert hat? Hat er bereits andere Beiträge zu diesem Thema veröffentlicht? Wie renommiert sind diese?

  • Schreibstil und Argumentation

Meist lässt sich bereits nach wenigen gelesenen Worten feststellen, ob eine Literaturquelle dem akademischen Anspruch einer wissenschaftlichen Arbeit gerecht wird. Zitiere z. B. auf keinen Fall unsachliche oder gar reißerisch verfasste Texte (Stichwort: BILD-Zeitung!). Vorsicht sei ebenfalls geboten bei Quellen, deren Heraus- oder Auftraggeber Zweifel an der Sachlichkeit bzw. Neutralität der Informationen zulassen. Dies kann z. B. bei statistischen Studien der Fall sein, die im Auftrag von Firmen oder Organisationen, die einen eindeutigen Zweck verfolgen (z. B. Umweltschutzorganisationen), publiziert wurden.

  • Publikationsdatum

In diesem Punkt kommt es auf den Inhalt deiner Arbeit an. Möchtest du einen Überblick über den Stand der Forschung zu einem Thema geben, darf z. B. auch ältere Literatur Erwähnung finden. Eine solche Vorgehensweise wird auch als Literature Review, State-of-the-Art Analyse oder Status Quo Analyse bezeichnet. Schreibst du einen wissenschaftlichen Beitrag zu einem aktuellen Thema, das sich rasant verändert (z. B. Themen, die die Digitalisierung betreffen), eignen sich aktuelle Publikationen, z. B. ein kürzlich in einem Fachjournal erschienener Artikel, besser als ein zwanzig Jahre altes Buch.

  • Zeitschriften-Ranking

Fachzeitschriften (engl. Scientific oder Academic Journals) gelten in der Wissenschaft häufig als vertrauenswürdige und gern verwendete Literaturquellen. Sie sind meist nicht nur aktueller als andere Printmedien wie Bücher, sondern haben einen entscheidenden Vorteil: Sie werden in offiziellen Zeitschriften-Rankings nach ihrer Qualität und ihrem wissenschaftlichen Einfluss beurteilt. Dieses Ranking ist für alle wissenschaftlich Schreibenden online einsehbar und erleichtert daher die Suche nach qualitativ hochwertigen Beiträgen. Ein Kriterium für die Bewertung ist der sogenannte Impact Factor, welcher durch sogenannte Zitationsanalysen ermittelt wird. Im Rahmen der Zitationsanalyse werden Literaturverzeichnisse aus Zeitschriftenartikeln ausgewertet. Je häufiger aus einer Zeitschrift in anderen Aufsätzen zitiert wird, desto höher ist der Impact Factor dieser Zeitschrift. Im SCImago Journal Rank kann der Impact Factor von Zeitschriften nach Fachgebiet und / oder Land, Art und Jahr der Publikation gefiltert eingesehen werden. Zeitschriften Rankings stützen sich weiterhin auf Umfragen unter Forschenden, die die Journals in Kategorien (A+, A, B, C, D, E) einteilen. Aufsätze aus einer A-Zeitschrift werden dabei als sehr hochwertig angesehen. Manche Universitäten schreiben in ihren Richtlinien zum wissenschaftlichen Arbeiten vor, dass Studierende ausschließlich aus den Kategorien A bis maximal B zitieren sollten. Im Fachbereich Betriebswirtschaft kann auf das VHB-JOURQUAL-Ranking zurückgegriffen werden, um ein solches Ranking einzusehen.

Qualitätscheck #2: Der Notizen-Check

Wenn deine Notizensammlung folgende Kriterien erfüllt, hast du richtig wissenschaftlich dokumentiert:

  • Relevanz

Deine Notizensammlung enthält ausschließlich Informationen, die für die Bearbeitung deines Themas tatsächlich wichtig sind.

  • Systematik

Du hast deine Rechercheergebnisse z. B. mithilfe eines Schlagwortsystems kategorisiert und systematisch dokumentiert, sodass inhaltlich verwandte Notizen leicht von dir wiedergefunden und im Zusammenhang betrachtet werden können.

Schlagwortlisten muss heute übrigens niemand mehr handschriftlich pflegen. Notizenorganisation wird im digitalen Zeitalter zum Kinderspiel, wenn man sich spezialisierte Software wie z. B. Auratikum zur Hilfe zieht.

  • Verweis auf den Urheber

Ganz wichtig: Eine gut strukturierte Notizensammlung ist nur dann etwas wert, wenn du die Quelle, aus der deine Notiz stammt, ebenfalls dokumentierst. Nur so kannst du dein Rechercheergebnis später richtig Zitieren und schützt dich vor dem Plagiieren. Daher: Zu jeder Notiz in deiner Sammlung gehören der Autor und der Titel der Quelle, das Jahr der Veröffentlichung und die Seitenzahl, von der die Information stammt.

Qualitätscheck #3: Der Plagiat-Check

Sind die folgenden Punkte erfüllt, hast du richtig wissenschaftlich zitiert und brauchst dir keine Sorgen ums unbeabsichtigte Plagiieren zu machen:

  • Vollständigkeit von Literaturangaben

Enthält dein Literaturverzeichnis alle in deiner Arbeit verwendeten Quellen? Hast du alle Zitate mit einem Kurzverweis im Text oder in Form einer Fußnote richtig gekennzeichnet? Kurz gesagt: Lässt sich jeder fremde Gedanke in deiner Arbeit eindeutig seiner Ursprungsquelle zuordnen?

  • Korrekte und einheitliche Darstellungsform

Sind alle deine Literaturverweise einheitlich im richtigen Zitierstil (z. B. APA oder Harvard) formatiert? Hast du alle Regeln des gewählten Zitierstils (z. B. zur Kennzeichnung von direkten vs. indirekten Zitaten) befolgt?

Tipp: Mit Referenzverwaltungssoftware erstellst du Literaturverweise ganz automatisch – und dazu noch fehlerfrei!

Qualitätscheck #4: Der Text-Check

Last but not least! Richtig wissenschaftlich ist dein Text, wenn du beim Schreiben auf folgende Dinge geachtet hast:

  • Akademischer Schreibstil

Folgt dein Text der Regel „Ein Gedanke, ein Satz“? Hast du auf komplizierte Schachtelsätze und auf Füllwörter verzichtet? Ist deine Argumentation logisch aufgebaut und prägnant auf den Punkt gebracht? Hast du deinen Text auf Rechtschreib- und Grammatikfehler geprüft?

  • Direkte Zitate und eigene Formulierungen

Bist du sparsam mit direkten Zitaten umgegangen? Durch indirektes Zitieren hebst du deinen eigenen Schreibstil besser hervor und bringst Struktur in deine Argumentation. Vermeide in jedem Fall die Aneinanderreihung von direkten Zitaten, die deinen Text unübersichtlich wirken lassen. Eigene Worte sind fast immer die bessere Wahl!

  • Englisch vs. Deutsch

Kennst du die Besonderheiten beider wissenschaftlicher Sprachstile? Hast du diese in deiner wissenschaftlichen Arbeit berücksichtigt?

Fazit

Ja, wissenschaftlich Arbeiten will gelernt sein. Fürchten muss sich vor dem wissenschaftlichen Arbeiten aber niemand! Wenn du weißt, worauf es ankommt, fällt das akademische Schreiben sehr viel leichter. Wir hoffen, dieser Qualitätscheck hilft dir bei deinem akademischen Schreibprojekt und wünschen dir viel Erfolg dabei!

Coverfoto: Heather Schwartz on Unsplash
Recherchieren: Janko Ferlič on Unsplash
Dokumentieren: Jo Szczepanska on Unsplash
Zitieren: Tim Wright on Unsplash
Schreiben: Ilya Pavlov on Unsplash

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