Die Qual der Wahl: Das richtige Promotionsthema finden 6 Jahren ago

Rund 25.000 Doktoranden schließen in Deutschland jährlich ihre Promotionen ab. Hinter ihnen liegen dann mehrere Jahre intensiver Forschungsarbeit zu einem Thema, in dem sie schließlich selbst wissenschaftliches Neuland betreten. Mit der Themenwahl steht und fällt daher jedes Promotionsvorhaben. Doch wie findet man eigentlich das perfekte Dissertationsthema? Vier Fragen, die man sich unbedingt stellen sollte, bevor man sich an die Forschungsarbeit macht:

1. Passt das Thema zu mir?

Promovieren ist harte Arbeit. Recherchieren, Lesen, Notizen sammeln, Daten erheben, analysieren und auswerten und schließlich: Schreiben, Schreiben, Schreiben. All das wird täglicher Gegenstand eines in der Regel drei bis fünfjährigen Prozesses sein. Um dieses Mammutprojekt erfolgreich zu meistern ist persönliche Motivation und Ausdauer gefragt. Die unwissenschaftlichste, aber wichtigste Frage ist daher: Für welches Thema begeistere ich mich? Und: Kann ich mir vorstellen mehrere Jahre zu diesem Thema zu forschen? Meistens ist der fachliche Rahmen durch das vorangegangene Bachelor- und Masterstudium bereits festgelegt. Innerhalb dieses Fachgebiets gilt es dann eine Fragestellung zu finden, die einen selbst brennend interessiert und die dazu bisher noch unzureichend erforscht wurde. Auch wenn Wissenschaft meistens Kopfsache ist: Bei der Themenwahl darf sich gerne auch auf das Bauchgefühl verlassen werden. Forschung läuft selten nach einem unumstößlichen Fahrplan. Unvorhergesehene Richtungswechsel gehören ebenso dazu wie lange Nächte in Archiven, Laboren oder Schreibtischen. Die Identifikation mit dem eigenen Promotionsthema hilft, auch solche Zeiten erfolgreich zu bewältigen. Für die Themenfindung sollte man sich daher Zeit nehmen, um sich in verschiedene Themenbereiche einzulesen und schließlich ein Thema auszuwählen, das einen wirklich interessiert. Möglicherweise lässt sich das Promotionsthema ebenfalls an ein Thema anknüpfen, in das man sich bereits während des Bachelor- oder Masterstudiums intensiver eingearbeitet hat. So fassen viele Studierende beispielsweise den Entschluss, ihr Masterarbeitsthema zu einer Doktorarbeit auszubauen.

2. Welche Karriereperspektiven verspreche ich mir von der Bearbeitung des Themas?

Die Promotion ist für junge Wissenschaftler die erste Möglichkeit sich (wirklich) wissenschaftlich zu profilieren. Die Themenwahl sollte daher auch mit der Frage nach den eigenen Zukunftsplänen verbunden werden. Nicht selten bleiben Wissenschaftler ihren Dissertationsthemen auch nach Beendigung der Promotion treu und forschen weiter im entsprechenden Fachgebiet. Wer im Anschluss hingegen eine Karriere in der freien Wirtschaft anstrebt, schafft möglicherweise mit einem praxisrelevanten Thema die besten Voraussetzungen. Auch bei der finanziellen Absicherung der Promotion spielt die Wahl des Themas eine nicht unerhebliche Rolle. So bieten Unternehmen und Stipendiengeber zum Teil konkrete Themen an. Doch selbst, wenn einem die Themenwahl gänzlich selbst überlassen wird, gilt: Wer sich für das Thema begeistert, tritt überzeugender vor möglichen Unterstützern auf und erhöht damit seine Chancen auf die Finanzierung des Promotionsprojekts.  

3. Ist das Thema im vorgegebenen Rahmen umsetzbar?

Ein klar abgegrenzter inhaltlicher und methodischer Rahmen ist das A und O für den Erfolg der Dissertation. Beim Promovieren geht es in erster Linie darum, Brücken zwischen vorhandenen Theorien und neuartigen eigenen Erkenntnissen zu schlagen. Und auch wenn der Umfang einer Doktorarbeit den einer Masterarbeit deutlich übersteigt: Um inhaltlich in die Tiefe gehen zu können, sollte das Thema keinesfalls zu breit gefasst werden. Andernfalls besteht die Gefahr, das Projekt nicht im dafür vorgesehenen zeitlichen Rahmen bewältigen zu können. Eine gut begründete Beschränkung auf eine bestimmte Datenquelle und -menge hilft beispielsweise dabei, sich im Forschungsprozess nicht zu verzetteln. Schließlich kommt es bei der Doktorarbeit darauf an, gezielt und systematisch bei der Beantwortung der Forschungsfrage vorzugehen. Und obwohl die Dissertation das Entwickeln eigener neuartiger Ideen zum Ziel hat, ist ein nahezu unerforschtes Thema ebenso wenig geeignet wie eines, das in der Form bereits in anderen Forschungsarbeiten behandelt wurde. Die Kunst ist es, ein Thema zu finden, bei dem man auf ausreichend vorhandene Literatur zugreifen kann und dennoch genug Spielraum für eigene Schlussfolgerungen hat. Zu guter Letzt sollte man sich ebenfalls mit der Frage auseinandersetzen, ob ein passender Betreuer für die Arbeit mit diesem Themenschwerpunkt gefunden werden kann.

4. Wer kann mich bei der Themenwahl unterstützen?

Ob an der Uni, im Freundes- oder Kollegenkreis oder in Expertenforen im Internet: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich Anregungen zu möglichen Themen einzuholen. Im Gespräch mit anderen Promovierenden beispielsweise entstehen nicht selten ganz neue Impulse zur Themenfindung. Auch Professoren können mögliche Forschungsrichtungen aufzeigen. Generell gilt: Ein Forschungsnetzwerk schadet nur dem, der es nicht hat. Augen und Ohren offenhalten und sich aktiv um den Erfahrungsaustausch mit Experten bemühen, schafft die besten Voraussetzungen dafür, die richtige Themenentscheidung zu treffen. Ideen lassen sich zum Beispiel auf der Wissenschaftsplattform Thesius finden. Thesius verfügt über ein Forum sowie eine Themendatenbank, auf der Unternehmen und Forschungsgemeinschaften regelmäßig Themenvorschläge veröffentlichen.

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Viel Spaß beim Forschen!

 

Header Photo by Juliette Leufke

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